Der Comic-Kubist

Der Kater Acryl auf Baumwolle 55x70cm ditArdo, Jakarta 2005

Comic-Kubismus als Begriff und als Genre

Zu Beginn der 90er Jahre entwickelte ditArdo die für ihn charakteristische Kunstsprache des Comic-Kubismus. Der Begriff Comic-Kubismus wurde dann 2004 von Fred Feuerbacher im Zusammenhang mit ditArdos Gemälden vor einem breiten Publikum geprägt.

Die Stilbegriffe Comic und Kubismus überschneiden sich in ihren formalen Ansätzen in ditArdo’s Kunstsprache. Der Comic zeichnet sich durch die Mittel von Linie und Fläche aus, wobei der Raum ebenfalls durch die Fläche definiert wird. Die plakative Wirkung wird zusammen mit dem synthetischen Kubismus, der gleichzeitigen und überlagerten Darstellung unterschiedlicher Ansichten oder Perspektiven, genutzt um kontrastreiche Aussagen über das Motiv oder Erlebnisse zu treffen. Das Motiv wird zu einer bildhaften Symbiose aus alltäglichen Erlebnissen, Träumen, aus Linien, Farben, Strukturen. Beispielsweise steht der gelbe Kater für das Bild des Laisser-faire, des Herumstreunens in der Mittagssonne.

Im künstlerischen Beobachtungsprozess entstehen Fragen nach der vierten Dimension vornehmlich im sonnigen Jakarta. Welche Farbe haben die Lichtschlieren über dem Wasser? Wie viel Zeit sind acht Monate? Ist die Zeit Gelb, Rot oder Blau? 
Dies sind nur einige Zitate aus unserem regen Email-Austausch im Äther.

Text: Kunsthistoriker Dr. Wolter Abele, zur Ausstellung ‚Out of The Common‘ 2005